Stöttener Moor
Westlich von Stötten dehte sich bis zum Ende des 18. Jahrhunderts de 4 km lange und 163 Tagwerk große, von der Geltnach durchflossene Stöttener See aus. Dieser war bischöfliches Kammergut von Augsburg. Am Ortsrand stand das bischöfliche Wasserschloß "Bischofszell", welches 1525 im Bauernkrieg niedergebrannt wurde. Alljährlich kamen geistliche und adelige Herren aus Augsburg und Dillingen zum Fischen nach Stötten. 1487 lieferte ein einziger Fischzug 7000 Fische. Auf Verlangen der Bürger von Stötten wurde der See mit Genehmigung des Kurfürsten Wenzislaus ab 1798 trocken gelegt und an die Hausbesitzer für ein Jahresgilt, welche an die Hofkammer zu entrichten war, aufgeteilt.
In hunderten von Windungen schlängelte sich die Geltnach durch das Tal. Überschwemmungen waren daher nicht selten. Ein großes Moorgebiet konnte damals nur auf Holzstegen überschritten werden. Mit der Regulierung der Geltnach wurde 1912 begonnen, wobei wegen des schwammigen Untergrundes später ein Schwimmbagger eingesetzt werden mußte. Das Moos gleicht bekanntlich einem mit Wasser vollgesaugten Schwamm, in den keine Luft eindringen kann. So ersticken und verwesen Pflanzen und Wurzeln darin nicht, sondern bleiben als Torf erhalten. Bis 1960 wurden Wasen (= Torfquader) für den heimischen Ofen gestochen. Der Torf war damals ein wichtige und billige Energiequelle. Die Geltnach, die bei Bissenhofen in die Wertach mündet, hat eine Länge von 16,4 km. Ihr Einzugsgebiet beträgt in Stötten 382 ha. Das Moor kann auf einem Rundweg durchwandert werden.