Protokoll Generalversammlung 2006

Protokoll Generalversammlung

Hohenfurch den 18. Feb. 1906

betreffend

Die heutige Generalversammlung wurde im Negele´schen Gasthaus dahier abgehalten, welche von den Mitgliedern sehr zahlreich besucht und Zeugnis dafür bekundet, daß in hiesiger Gemeinde noch große Begeisterung für die Feuerwehrsache herrscht. Herr Bürgermeister Geisenberger eröffnete als Vorstand die Versammlung, in dem er die Erschienenen herzlichst begrüßte und seiner Freude über den zahlreichen Besuch geziemenden Ausdruck verlieh.

Er gab so dann die Tagesordnung bekannt und ersuchte die Anwesenden an den Beratungen rege Teilnahme zu bekunden. Herr Kommandant Brennauer erstattete so dann Bericht über die Tätigkeit des Vereins im abgelaufenen Jahr und gab auch den Kassenbestand bekannt. Aus dem Bericht war zu entnehmen, daß dem Verein zur Zeit 119 Mitglieder angehören, von welchen bereits 25 das Ehrenzeichen für 25 jährigen Feuerwehrdienst besitzen; die Kasse erweist einen aktiv Kassenbestand von 575,95 M. auf, von welchen 573,02 M. verzinslich angelegt sind.; 500,-- M. wurden dem Verein vor mehreren Jahren von einen Wohltäter zugewendet. Möge dieses Beispiel Nachahmung finden.

Im Orte stehen der Feuerwehr im Bedarfsfalle 12 Hydranten zur Verfügung. – Hierauf wurden die Statuten der Landes – Sterbekasse, sowie jener der Bezirks – Sterbekasse bekannt gegeben und die Mitglieder eindringlichst angemahnt, der einen oder anderen Kasse als Mitglied beizutreten, um im Falle des Ablebens einer sofortigen Hilfe und Unterstützung zu sichern – hoffentlich die vielseitig gegebenen Anregungen auf fruchtbaren Boden gefallen, sodaß wenn auch nicht sofort, daß in nächster Zeit eine Anzahl der Sterbekasse beitreten wird.

Der Spritzenfahrdienst bei auswärtigen Bränden wurde in nachstehender Weise geregelt

I. Spritze: Ludwig Negele

Reserve: Johann Fichtl C

II. Spritze: Huber Josef

Reserve: Ritter Martin (Gori)

III. Mannschaftswagen: Schweiger Gilbert Reserve: Miller Josef (Wirt)

IV. Feuerreiterdienst (Signal)

a) per Pferd Ludwig Negele (hauptsächlich im Winter, hat lediglich das Reitpferd zu stellen)

b) per Rad: Strohhacker Martin,

Reserve Herz Michael

V. Bei Waldbränden haben diejenigen Pferdebesitzer, welche den Spritzendienst haben, die Herbeischaffung des Wassers in großen Wasserfäßern zu betätigen. Die Mannschaft der freiwilligen Feuerwehr gliedert sin in a 15 Chargierte 3 Signalisten 12 Steiger und 88 Spitzenmannschaft

Ferners wurde noch besonders betont daß im Falle eines Brandes die Feuerwehr unentgeltliche Beförderung auf der Eisenbahn habe und zu Feuerwaldungen, das im Orte die befindlichen Telefon benützt werden kann. Lebhafter Debatten riefen die Fragen bezüglich der Uniformierung und Beschaffung einer neuen Schubleiter hervor; jedoch gelangte man hier zu keinem festen Beschluß. Nachdem der Vorschlag des Vorstandes der derzeitige Lehrer gut einstimmig als Schriftführer gewählt war, schloß der Ersterer die Versammlung mit der ernstlichen und wohlgemeinten Mahnung, stets Freu zusammen zuhalten und die Übungen fleißig zu besuchen, damit wenn einmal die Gefahr ernstlich herantritt, jedermann an seinen Platze ist. Ein zum Schluße von Herrn Schriftführer vorgetragenes auf die Feuerwehr bezügliches humoristisches Gedicht fand ungeteilten Beifall. Hiermit wurde das Protokoll geschlossen, vorgelesen, genehmigt und unterschrieben.

Die Vorstandschaft

Gut Georg

Schriftführer